(ich empfehle Teil 1 zu lesen, und warne gleichzeitig vor
den eventuell blutigen Bildern im folgenden Beitrag)
Der Plan war um 1:00 nach Hause zu gehen, weil wir heute
Abend noch nach NEW YORK STATE fahren -> typisches Thanksgiving mit der
Familie, ich werde euch auf jeden Fall über den Blog auf dem Laufenden halten.
Die Familie meiner Gastmutter, wahrscheinlich werdet ihr in der
nächsten Woche täglich Berichte bekommen.
Um 11:30 Uhr hatten wir also immer noch nichts gesehen und
der Bruder meines Gastvaters, der auf der Nachbarfarm in einen anderen Schießstand
gesessen, und auch noch nichts gesehen hatte schlug einen Drive vor (Methode 2
aus dem Bericht von gestern). Cheryl (meine Gastmutter) konnte nicht mit
machen, ihr Rücken hatte ihr diese Woche schon mal Schmerzen bereitet also
stand sie am Ende des langen Feldes, das wir mit 3 Leuten zu durchkämmen
versuchten. Ich hatte das Gewehr von Doug (mein Gastonkel). Er war immer eine
Armlänge hinter mir, weil das meine Lizenz so vorschreibt.
Also wir sind auf die andere Farm, und er hat mich gefragt,
ob ich mit einer Waffe umgehen kann und ich so „YES“, er meinte noch was wie,
der Safety Butten (die Sicherung) ist ein bisschen verschieden, dann lädt das
Gewähr voll und drückt es mir in die Hand :D
Die Lage:
Unsere Strategie:
John hat 2-mal geschossen, aber nicht getroffen und ich habe
es zwar gesehen, und auch anvisiert, war aber nicht sicher ob es sicher genug
ist zu schießen (es war sicher genug). Das ganze hat sich vielleicht in
5 Sekunden abgespielt und mein Herz ist abgegangen wie ein Presslufthammer –
JAGT FELLING!
Ungefähr 20 Meter weiter ist wahrscheinlich die Mutter aus
dem ca. 180 cm hohen Gras gesprungen und sofort nach vorne los gesprintet.
Meiner Gastmutter hat von der Seite einen Schuss abgegeben aber nichts getroffen.
Sie hat das Gewehr nicht richtig gehalten oder nur zu locker, aber das Visier
auf dem Gewehr hat ihr eine Klippe in die Nase gehauen. Das kann richtig gefährlich
sein und einem im Extremfall die Nase brechen.
Nach weiteren 20 Metern ist das dritte Reh, in den Sprint
gegangen. John hat 1 mal geschossen – PERFEKT !!!
Es ist in eine kleine Buschgruppe gerannt und nicht auf der anderen Seite raus gekommen, wir waren also nicht sicher ob es nur wartete oder tot war. Es war tot, ein perfekter Schuss in den Nacken hatte das Tier sofort niedergestreckt.
Es ist in eine kleine Buschgruppe gerannt und nicht auf der anderen Seite raus gekommen, wir waren also nicht sicher ob es nur wartete oder tot war. Es war tot, ein perfekter Schuss in den Nacken hatte das Tier sofort niedergestreckt.
Normalerweise versucht man direkt hinter die Vorderbeine zu
schießen, um die Lunge oder das Herz zu erwischen um dem Tier so wenig
Schmerzen wie möglich zu bereiten und so wenig Fleisch wie möglich zu zerstören.
Ich und meine Gastmutter |
John und Ich |
Jagen ist nicht zum Spaß, natürlich kann der Nervenkitzel
und das Lauern auf die Beute Vergnügen bereiten, aber man macht es auch für das
Fleisch. Reh oder Hirschfleisch zu kaufen oder damit zu handeln ist illegal,
also bekommt man es nur wenn man es selbst erlegt oder von Freunden oder
Familie, was nicht oft geschieht, weil es ist wie nach einem Teil des Gehaltes
zu fragen.
Rehe gibt es hier genug, im Gegenteil, es gibt sogar in
machen Jahren zu viele. Ein Reh oder Hirsch in Wisconsin ernährt sich
größtenteils von Mais – davon gibt es hier unendlich viel.
Unsere Truppe, in orange hinter meiner Mutter ist Mark, daneben ist mein Onkel (Don's Bruder) Doug, rechts daneben John, der den anderen Hirsch gestern geschossen hat und ich. |
2 ½ Stunden später
zu Hause hat es mein Gastvater mit Butter in der Pfanne angebraten, und ich hatte
wohl das leckerste und frischeste Steak meines Lebens.
ES WAR KÖSTLICH
Hallo Lukas!
AntwortenLöschenEin wunderschönes Erlebnis, was du so schnell nicht vergißt. Wenn du durch die Natur streift zu solch früher Stunde,kann mir gut Vorstellen wie ergreifend das ist.
Dein Blog zu lesen ist schon geil, geil,geil.
Gruß deine Oma!!!!!
Ich bin neidisch. Die Erfahrung einmal so zu jagen reizt mich schon!
AntwortenLöschenLetztens wurden vor mir Kaninchen geschlachtet. Das ist natürlich etwas anderes, aber ich muss sagen, ich habe mich etwas seltsam gefühlt. Respekt, dass du da so beherzt mitgemacht hast!
Vielleicht hast du ja ein anderes mal mehr Glück, und schießt auch noch etwas. Weiterhin Waidmanns Heil!
LG, Klaas
Lieber Lukas,
AntwortenLöschenWie immer klasse ge- und vor allem beschrieben. Zum Glück mussten wir nach dem ersten Bericht nicht lange auf Teil 2 warten. Was mich aber wirklich beeindruckt, wie du das für dich hin bekommst, den Spagat zwischen ich erlebe etwas spannendes und ich muss dafür ein Lebewesen töten. Ich finde, du hast Recht damit, dass jeder der Fleisch essen will an einer Jagt teilnehmen sollte. Denn es ist so wie du schreibst, Tiere wachsen nicht auf Bäumen, sie werden nur für und unsichtbar zu Steaks oder Wurst verarbeitet. Das sind die Erlebnisse, die du in Deutschland nicht machen kannst und die dir keiner mehr nehmen kann. Mach weiter so und nimm mit was du bekommen kannst (bitte nur im positiven)
PAPA
Thanks DAD, ich habe gedacht, dass du es ganau so wie ich siehst.
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