Sonntag, 8. Juni 2025

12 bis 13 Jahre später

Sehr sehr lange ist meine AFS-Auslandsjahr-Erfahrung nun her.... in 2012/ 2013, also vor mittlerweile 12 bis 13 Jahren war ich ein Austauschschüler in den USA - heute in 2025 denke ich immer noch sehr oft an diese Zeit. Tatsächlich profitiere ich sogar immer noch ungemein jeden Tag davon. Ob von meinen English-Skills im Alltag und auf der Arbeit oder dem kulturellen Perspektiven-Wechsel, Verständnis und der angelernten Offenheit Neuem gegenüber. Und natürlich von sämtlichen Erfahrungen und anderen Fähigkeiten aus dieser Zeit: Von den wundervollen und unvergesslichen Erlebnissen mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie, mit denen ich heute noch Kontakt habe. Die Zeit damals hat mich nachhaltig geprägt und viel zu dem beigetragen, was mich heute aus macht.
Aber eins nach dem anderen...

2014 wieder zu Besuch bei Mom & Dad

2016
2014 Opa, Grandma, Grandpa


Alte und neue Reisen
Seit 2013 habe ich noch einige Male die USA besucht und selbstverständlich jedes Mal auch meine Gastfamilie und Freunde in Juneau und Wisconsin - hier nur als Überblick.
  • 2014 auf einem RoadTrip mit meinem Opa, Papa und Bruder - hier sind wir sogar zu meinen Gast-Großeltern in New York State gewesen sodass meine Opa's sich treffen konnten.
  • 2016 alleine für ein paar Wochen - hier habe ich auch meinen Bruder während seines Auslandsjahres in Kansas bei seiner Gastfamilie besucht.
  • 2022 als ich für zwei Wochen beruflich in Chicago war habe ich Freunde und meine Gastfamilie für Thanks Giving und eine Woche im Dezember besucht.
  • und die nächste Reise steht auch schon wieder an - im Sommer 2025 werde ich wieder in die USA reisen und neben meiner Gastfamilie dieses Mal auch Freunde in Tennessee, Alaska und Hawaii besuchen.
2022 Malachi, seine Frau
Nordkurve - Borussia Mönchengladbach
Mit meiner Gastfamilie Video-Telefonieren ich immer an Weihnachten und, wenn man dran denkt und Zeit hat, noch ein bis zwei weitere Male jedes Jahr. Aber an sie denken muss ich mindestens ein mal in der Woche. Leider sind nur verhältnismäßig wenige Freunde meiner Einladung gefolgt mich in Deutschland zu besuchen. Dafür habe ich mich um so mehr über die Besuche von Jon und Malachi gefreut. John war mit der AirForce in Deutschland stationiert.  Malachi war sogar schon zwei mal zu Besuch. Das letzte mal im November 2022 mit seiner Frau währen deren Hochzeitsreise. Ich habe vor diese beiden Freunde wieder zu besuchen, denn sie leben mittlerweile an tollen Orten in den USA: Alaska und Hawaii.

Meine Großeltern mit Linda aus Costa Rica

2016 in Kansas bei der Gastfamilie meines Bruders



Alte Familien und neue internationale Familienmitglieder
Wie sich zeigen sollte, blieb ich der einzige Junge, der je bei den Brauns Austauschschüler sein sollte. In den letzten Jahren der High-School von Jake und Tori hatten sie fairer weise niemanden da und in den anderen Jahren, nach mir, haben sie insgesamt noch 3 Mädchen aufgenommen. Ich glaube das hatte aber nichts mit mir zu tun... hoffe ich mal.
 Jake hat das Collage in Madison abgeschlossen (Computer science) und lebt heute in der Nähe. Tori studiert aktuell noch an der Universität von Minnesota in Minneapolis (Mathematik).

Aber auch meine Familie in Deutschland hat sich seit dem verändert: Wir sind um einige Austausch-Erfahrungen gewachsen. Zuerst hat mein Vater einen Schüler aus Brasilien für ein Jahr mit dem AFS aufgenommen (dieser ging zunächst wieder nach Hause, ist dann aber zum studieren wieder nach Deutschland gekommen und lebt mittlerweile in Berlin). Dann gab es noch weitere Austauschüler aus Japan und Polen, letzteren haben mein Bruder und ich auf einem RoadTrip 2019 in Krakow besucht.
2014 Mom, Papa, Dad, Opa
Seito aus Japan, Jonas (Stiefbruder), Fabiola aus Costa Rica, meine Großeltern und die Mutter von Jonas (Lebensgefährtin von meinem Vater).

2016


Auch meine Großeltern hatten seit dem mehrere Austauschüler zu Gast. Manche nur für kürzere Zeit, aber z.B. auch zwei Mädchen, beide aus Costa Rica, für ein ganzes Schuljahr. Ach ja und mein kleiner Bruder ist selbst zum Austauschüler in Kansas, USA geworden - auch für ein Jahr, auch mit AFS.

2016

2022 mit Terry - meinem Deutsch Lehrer von damals in der High School
2022 bei einem Volleyball Spiel mit Mom & Dad 
Fazit und Empfehlung
Auch wenn der Kontakt mit Gast-Brüdern -Schwestern -Eltern und Freunden nach diesen Zeiten nicht mehr so regelmäßig, wie früher ist, so begrüßet man sich doch beim Wiedersehen, sei es persönlich oder virtuell, wie alte Familienmitglieder und ewige Freunde. Alle Erfahrungen und Erlebnisse meines Auslandsjahres haben mich ein Stück weit zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Die wunderschönen, die familiären, die lehrreichen, die Abenteuer reichen und guten sowie "schlechten" Momente von damals. Und ich möchte keine dieser Menschen, Erinnerungen und Lektionen je vergessen.

Deswegen empfehle ich DIR:
Wenn DU die Chance hast ein Auslandsjahr als Schüler zu machen (das Land darfst du dir aussuchen, wenn du willst), dann mach es!
Wenn das nicht mehr geht, weil Du vielleicht nicht mehr zur Schule gehst, dann gibt es haufenweise andere Möglichkeiten. Zum Beispiel: AuPair-Programme, Auslands-Semester im Studium oder Freiwilligendienste im Ausland. Damit sind natürlich andere Erlebnisse verbunden, als mit einem Austauschjahr als Schüler, aber im Kern trifft es das Gleiche: echter interkultureller Austausch.

Oder Du überlegst Dir Gastfamilie zu werden und nimmst einen Jungen Menschen aus der Welt für ein Jahr (oder weniger) in Deine Familie und Deine Kultur auf?
Generell gibt es auch kürzere Zeiträume oder bestimmt ganz andere Möglichkeiten, an die ich hier gar nicht denke.
Ich empfehle Dir die richtige Austausch-Organisation für den Anlass und Dich selbst zu finden. Vielleicht eine Internet recherche? Sonst kann ich AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. als erste Anlaufstelle empfehlen!

Eine fremde Kultur so richtig von innen zu entdecken, mit zu leben und ansatzweise verstehen, geht erst wenn man sich länger dort aufhält und mit Menschen Zeit verbringt, die einen Lieben. Diese Gelegenheiten bieten sich den meisten selten... es sei denn, man schafft sie sich!
2022 mit Tannenbaum auf der Ladefläche vom PickUp mit meiner Mom  

Reisen geht natürlich auch immer. Nur dabei ist es etwas anspruchsvoller in die Kultur einzutauchen. Erst recht, wenn man nur kurz unterwegs und nicht bei jemandem privat zu Hause oder zu besuch ist. Trotzdem hat das definitiv seinen eigenen Reiz und bietet sooo viel. Nicht zuletzt hat mein Auslandsjahr auch meine ewige Reiselust entfacht, die mir seit dem unzählige unvergessliche Reisen beschert hat.

Nun, 12 bis 13 Jahre später, möchte ich mir erneut eine Gelegenheit schaffen länger im Ausland zu leben, um neue Menschen, Länder, Orte und Kulturen kennen zu lernen und was von der Welt zu sehen. Ich habe den Vertrag mit meinem Arbeitgeber ab dem Sommer 2025 für 12 Monate pausiert und werde eine Weltreise unternehmen. Der Plan setzt sich Stück für Stück zusammen, los geht es natürlich in den USA bei meiner Gastfamilie. Dann über Mittel- und Südamerika weiter, wo ich Gastgeschwister aus Costa-Rica und Brasilien besuchen werde. Später möchte ich über Ozeanien und Asien weiter und am Ende noch etwas in Afrika sehen. Es wird keinen Blog geben, vielleicht nutze ich ein anderes online Tool... mal sehen. Meine Freunde wissen, wo es was zu gucken gibt!

Ich bin fest davon überzeugt, dass mich dieses neue Multi-Auslandsjahr mindestens genau so bereichern wird, wie das Schüler-Auslandsjahr in den USA nur wie genau? Keine Ahnung wird sich zeigen.

Farewell Party und die Heimreise


08.06.2025
[Die folgenden Ereignisse liegen nun, genau so wie der letzte Post in meinem Blog, schon fast 12 Jahre in der Vergangenheit, dennoch erinnere ich mich an genug Details um die Geschichte meines Auslandsjahres hier zu ende zu erzählen.]


23. - 26.06.2013
Am Sonntag den 23.06.2013 hat meine Gastfamilie für mich eine Abschiedsfeier organisiert. Veranstaltungsort sollte das Vereinshaus des Gun-Club meiner Familie in Juneau sein. Am Mittag haben wir zusammen aufgebaut. Meine Gasteltern und -Geschwister waren da und ich habe viele Freunde aus der Schule und auch ein paar darüber hinaus eingeladen.
Es gab einen typisch verzierten und beschriebenen Kuchen und dazu ein kleines Buffet mit selbst vorbereiteten und mitgebrachten lokalen Spezialitäten. Ich weiß noch, dass so ziemlich all diese Supermarkt-Kuchen immer sehr sahnig-süß waren und nach nicht wirklich viel geschmeckt haben, so vermutlich auch dieser. Aber darum geht es nicht, denn ich habe mich sehr über die Geste und einer der letzten Überraschungen meiner Gastfamilie gefreut. Der oberflächliche Geschmack von künstlichen Farben und Aromen gehört halt einfach irgendwie dazu... Dafür gab es auch noch selbst gemachte "Sloppy-Joe" Burger. Das ist ein einfaches Burger Brötchen "belegt" mit einer Kelle Tomaten-Hackfleisch-Soße; von meiner Gastmutter um Langsam-Kochtopf bereits Stunden vorher zuhause gegart und nicht nur in der High School Kantine, sondern auch auf vielen Feiern ein beliebtes Essen.

Es war ein wirklich tolles Fest über den Nachmittag hinweg: Erinnerungen und Geschichten wiedererzählt und es gab auch ein paar Abschiedsgeschenke für mich. Ich hatte nochmal mein Fotobuch von zu Hause mit Post-It-Beschriftungen der Personen ausgelegt, in dem die Gäste blättern konnten, und ein paar Senior-Fotos aus der High School zum verschenken meinerseits.
Zudem wollte ich unbedingt noch eine Fahne mit Botschaften und Unterschriften von meinen Freunden bemalen lassen. Weil das aber mit einer USA-Flagge niemals gegangen wäre, hatte ich zuvor eine Wisconsin-Badgers-Fahne der University of Wisconsin mit deren Logo, dem "Motion-W" gekauft. [Diese Fahne habe ich heute noch, zu einem Dreieck zusammen gefaltet, bei mir im Zimmer als Erinnerung auf einem Regalbrett liegen.] 

Und natürlich wurden viele viele letzte Fotos gemacht.

Am Abend sind manche noch mit zu meiner Gastfamilie gekommen und wir haben ein Lagerfeuer im Garten gemacht. Ein gelungener Tag und Abschied meiner Freunde, sowie das letzte Mal, dass ich einige dieser Menschen seit dem gesehen habe. Bei denen, die mir am wichtigsten waren und es noch sind, ist es zum Glück nicht das letzte Mal gewesen, doch dazu in einem späteren Post mehr...

Vom 24.06.2013, dem Tag vor meiner Abreise weiß ich nicht mehr so viel... vermutlich habe ich den kompletten Tag damit verbracht ein ganzes Jahr voller Erinnerungen, Souvenirs und neuer Klamotten in einen Koffer zu quetschen - das war auf jeden Fall vergeblich, denn ich habe eine Kiste auf dem Dachboden meiner Gastfamilie deponiert und durfte zudem zwei, noch größere Kisten bei meinem Freund Jake im Keller einlagern. Ich glaube da waren hauptsächlich Klamotten und Kram drin, den ich nicht direkt mit nach Deutschland zurück nehmen konnte aber in Zukunft abholen wollte.

[Ich habe die Kisten im Frühjahr 2014 abgeholt, durchgeschaut und das meiste davon dann mit nach Deutschland genommen. Viele der T-Shirts aus der High School und natürlich auch die Schul-Jacke von damals habe ich heute noch.]




Und dann war er gekommen... der Tag der Abreise und des sehr sehr schweren Abschieds von meiner Gastfamilie. Haley ist nochmal mit  ihrem coolen Auto vorbei gekommen und hat sich im letzten Moment auch noch von mir verabschiedet. Die Gefühle waren sehr überwältigend damals und ich habe in dem moment noch gar nicht so viel verarbeitet, wie in den Tagen, Wochen, Monaten und auch noch Jahren danach... das was dieses Auslandsjahr mit mir gemacht hatte war schon krass.
Ich glaube das Ende und der Abschied damals waren hart für mich, aber ich hatte mich ja zum einen darauf eingestellt und zum anderen wusste ich, dass ich ganz bestimmt wieder zu besuch kommen würde.
Meine Gastfamilie hat mich zu einer Sammelstelle für rückreisende Austauschschüler gebracht. Andere Familien mit ihren Kindern waren auch da, von denen ich ein paar flüchtig kannte. Es gab ein kleines Abschiedsessen und man konnte sogar bowling spielen, aber ich weiß noch, dass ich viel bei meiner Familie saß. Nach den letzten Tränen (hauptsächlich von meiner Gastmutter, aber auch welchen von mir) und dem vorerst endgültigen Abschied ging es für alle Austauschschüler mit einem Bus weiter in eine noch größere Sammelstelle. Das war in der Sporthalle einer anderen Schule in der Nähe des Flughafens von Chicago.
 



Nach der Registrierung hatte ich ein paar Stunden Zeit bis es mit den Shuttle zum Flughafen gehen sollte. In der Sporthalle gab es Verpflegung und den umliegenden Räumen konnte man sich sogar zum schlafen auf Sportmatten legen, aber nur nachdem man sich an der Tür in eine Liste eingetragen hatte, sodass man im Notfall geweckt wurde und nicht den Bus verpasste.
Ich habe noch zwei besonders gute Erinnerungen an meine Wartezeit dort. Es gab ein Wiedersehen mit einigen deutschen Austauschschülern, die ich noch aus meiner Vorbereitungszeit kannte. Nun hatte wir uns sehr viel zu erzählen, wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt. Es war überwältigend, alle anderen hatten einfach auch so ein Jahr voller unvergesslicher Geschichten erlebt wie ich.


Der Rückflug verlief unspektakulär. Ich erinnere mich noch daran, dass ich mich dann doch im Flug mit jeder Stunde mehr und mehr auf das Wiedersehen mit meiner richtigen Familie, die ich etwa 10 Monate nicht gesehen und manchmal tatsächlich etwas vergessen hatte, gefreut habe. Und es war super super schön! Am Flughafen wurde ich von allen (oder fast allen) aus meiner Familie empfangen. Vielleicht war mein Bruder in der Schule, denn es war morgens. Ich hatte vorher schon meinen Vater gefragt ob wir direkt mit einem Bier anstoßen könnten, weil ich das ja in der ganzen Zeit in den USA nicht durfte... aber ihm war das zu früh... ein bisschen verständlich. Also hatte er Fassbrause mitgebracht und ich weiß, dass es ein Bild gibt, wie wir damit am Flughafen anstoßen.... das finde ich leider nicht mehr. Dafür habe ich das Bild von meiner Mutter in meiner High-School-Jacke mit dem Willkommens-Poster gefunden.


Und so ist die Geschichte meines Auslandsjahres vor knapp 12 Jahren zu Ende gegangen. 




Eins fällt mir noch ein:
Zuhause habe ich etwa drei bis fünf Tage gebraucht, bis ich wieder normal deutsch sprechen konnte. An den ersten beiden Tagen habe ich jeden Satz, den ich auf Deutsch angefangen habe, auf Englisch beendet - ohne das abstellen zu können... meinen Freunden ging es schnell auf die Nerven, aber sie fanden es auch ziemlich lustig. Das schöne war, dass als mein Deutsch wieder komplett da war, meine Englisch-Fähigkeiten so gut geblieben sind, dass es bis heute wie eine zweite Muttersprache für mich ist. Etwas mehr zum Fazit in meinem nächsten, dann vermutlich wirklich letzten Post.

Donnerstag, 11. Juli 2013

My last Weekend in the US - Fishing and the Races

Hallo - nochmal, in zwischen bin ich schon seit gut zwei Wochen wieder in Deutschland. Aber Moment mal, den treuen Lesern meines Blogs ist dann ja natürlich aufgefallen, dass ich die Geschichte noch gar nicht zu Ende erzählt habe. Um jetzt schon mal ein bisschen die Anspannung 'raus zu nehmen, ich bin gut zu Hause angekommen, aber dazu später mehr. 
Mein Plan sieht jetzt so aus, dass ich heute, wie im Titel schon steht, über meine letzten Tage schreibe. In den nächsten Tagen kommt dann mein endgültig letzer Post über meine Good Bye Party und die Rückreise. Ich wünschte ich hätte den heutigen Post schon früher bringen können, aber ich hatte echt keine Zeit. Auspacken, Freunde treffen, Party, Jetlag und so...


Gabe
ALSO an meinem letzten Freitag in den USA bin ich am Abend zu meiner großen Gastschwester und deren Lebensgefährte gegangen um dort zu übernachten, weil wir am Morgen sehr früh zum Fischen raus wollten. Sie leben in einem Haus in Waupun (ca. 15-20 min nördlich von Juneau). Gabe, der Freund von Libby hat halt einen ganz normalen Beruf, steckt aber so gut wie seine ganze Freizeit ins Fischen. 
Das Wetter sah nicht so gut aus, als wir Freitagabend ins Bett gegangen sind ... am Samstagmorgen sind wir um 4 Uhr aufgestanden und auch direkt los. Gabe hat ein Boot, recht klein aber für 2 Leute perfekt. Wir sind zu dem See gefahren der Fox Lake heißt und als wir um kurz vor 5 dort waren hat es unangenehmer Weise noch geblitzt und gedonnert. Wir haben, zusammen mit ca. 5 anderen Leuten, auch mit Boot, eine halbe Stunde am Ufer gewartet bis es abgeschwächt ist. 
leider zu klein
Man parkt das Boot auf dem Anhänger rückwärts im Wasser und lässt es treiben. Rein springen, Motor an und LOS! Wir sind ungefähr zum anderen Ende des Sees gefahren. Die Technik, mit der wir gefischt haben hat einen speziellen Namen, ich hab's vergessen, und selbst wenn könnte ich das wahrscheinlich sowieso nicht richtig schreiben - sowas wie Trolling ..... Auf jeden Fall klappt das so:


Man brauch:
normale Angeln - wir hatten bessere, spezielle für diesen Zweck,
ein Boot,
Köder - wir haben einen benutzt, der aus Plastik war, und sowas wie eine kleine Schnauze vorne dran hat, die den Köder von alleine mit der Strömung herunterzogen,
Schiffchen - sowas wie ein Holzbrett, vielleicht 10x20cm , welches man auf halber Strecke an der Angelschnur befestigt, es hat einen seitlichen Schliff, also schwimmt es vom Boot weg. Es ist auch eine Fahne dran die hochgeht, sobald ein Fisch anbeißt.

Wer's nicht verstanden hat, egal!!! Der Punkt ist, dass man 4 Angeln hat, zwei auf jeder Seite, und man fährt langsam durch Wasser und wenn ein Fisch anbeißt geht halt die Fahne hoch. Nach ca. 15 min haben wir den ersten Fisch ins Boot geholt, leider zu klein also mussten wir ihn wieder zurück werfen. Wir haben noch einen zweiten erwischen, aber auch zu klein. 
Nach ca. 50 min auf dem Wasser haben Wind und Regen schon wieder zugenommen und es wurde einfach nicht mehr machbar. Relativ früh sind wir dann zurück gefahren, völlig durchweicht und auch leider ohne Fang .... aber ok, ich hab die Erfahrung auf einem Boot zu Fischen auch noch gemacht.

Gegen Mittag bin ich wieder nach Hause gegangen und am Nachmittag hab ich noch bei Sam's Graduation Party vorbei geschaut. 
Am Abend hat mich meine Familie abgeholt und wir sind nach Beaver Dam zu den Races gefahren. Dort gibt es eine Rennstrecke, ein langweiliges Oval, eine Viertelmeile lang. Aber es war kein Asphalt, sondern Erde also sind alle in den Kurven eigentlich die ganze Zeit gedriftet.

Vor dem Rennen gab es noch auf der Wiese neben dem Gelände eine Ausstellung aller Fahrzeuge, sowas gib's nur wenige Male im Jahr. Es gab vier verschiedene Klassen von Fahrzeugen:
-normal, also wie vom Band
-vom Band aber leistungsverstärkt
-super Stock, ganz anders nur das Gestell original
-classic, ein kleines Auto, das speziell für solche Rennen gebaut wird.

Die Rennen wurden in den verschiedenen Klassen abgehalten und am Ende des Abends gab's das große Finale in jeder Klasse. Am Anfang gab es Standesgemäß die Nationalhymne. Es war relativ cool, aber für mein ungeübtes Auge doch recht eintönig - es war laut!!!
Aber dennoch haben wir (meine Gastfamilie und ich) uns am Anfang immer Nummern von Autos ausgesucht und uns dann gefreut wenn der eigener Wagen erster wurde. 

2 Rennen vor dem Ende hat es angefangen leicht zu tröpfeln, und dann ist das für mich vollkommen unerwartete passiert. Eine Stimme hat über die Lautsprecher verkündet, dass die Rennen jetzt zu Ende seien, und dass jeder nach Hause gehen und Schutz suchen sollte, es gäbe eine Tornado Watch für Dodge County.

Alle sind aufgesprungen und vom Parkplatz runter. Nochmal zur Erinnerung Torado Watch bedeutet, dass die Bedingungen perfekt für einen Tornado sind und man nicht mehr draußen sein sollte. 
Zuhause angekommen haben wir im Internet nachgeguckt und die Wanung war schon wieder zurück gezogen. Es ist dann auch nichts weiter passiert, abgesehen von einem sehr heftigen Gewitter das bis 3 UHR in der Nacht angehalten hat. 

Im nächsten Post werde ich über meine letzten beiden Tage in den Staaten schreiben und über meine Heimreise.

Bis da hin genießt alle die schon fast sommerlichen Wetterverhältnisse in Deutschland.